Qualitäts-Merkmale von

  Lira Aurelio   

Neue Wege im Leierbau

 

   Vor Beginn des gewerblichen Leierbaus von Lira Aurelio standen wir zunächst verschiedenen Überlegungen:
- wie kann man in einem Dritte-Welt-Land in Südamerika Leiern bauen, die von den hiesigen Interessierten - überwiegend Waldorfpädagogik und Heilpädagogik und deren Umkreis - unter den gegebenen, bescheidenen ökonomischen Verhältnissen - auch erwerbbar wären?- Wie kann man trotz der beschränkten Geldmittel qualitativ gute Instrumente konstruieren? 
        Denn Abstriche an Klangqualität w
aren für mich als Musiker und Eurythmist einfach undenkbar!

   So musste systematisch nach Möglichkeiten der Vereinfachung und Ökonomisierung gesucht werden.

    Das Ergebnis war erstaunlich: Was zunächst nur als Vereinfachung und Konstruktionserleichterung aussah und dadurch das Risiko der geringeren Qualität zu haben schien, erwies sich als ausgesprochen vorteilhaft für den Klang!
    
Lesen Sie dazu im Folgenden einige Beispiele:

Rahmen aus einem einzigen, ganzen Holzstück - ohne klangmindernde Leimfugen ! 

   Unser Standort in Südamerika ermöglicht es uns, mit breit dimensionierten Klanghölzern zu arbeiten, die neben den guten Klangeigenschaften -über Jahrzehnte z.B. im Gitarrenbau bewährt- auch die nötige Festigkeit besitzen, die hohe Saitenspannung auszuhalten.(Beispiel: Die Kleine Sopranleier hat eine Saitenspannung von insgesamt ca 160 kg!) Manche Bohlen erreichen leicht eine Breite von 60 cm! Dieser einzigartige Standort-Vorteil erlaubt es uns, den Rahmen unserer Leiern -auch der großen!- aus einem ganzen, einheitlichen Holzstück anzufertigen! (Finden Sie so was mal in Europa...)

 Der Vorteil liegt klar auf der Hand: bei geringstmöglichem Konstruktionsaufwand erzielen wir einen reinen, vollen Klangfluß, der nicht durch klangmindernde Leimfugen gebrochen wird! (Gewöhnlich werden sechs oder mehr Holzstücke arbeitsaufwendig und präzisest verleimt, wobei die  Holzfaserrichtungen rechtwinklig aufeinanderstoßen: die ungünstigste Sitation für einen ungebremsten, harmonischen Klangtransport... 

 Warum kein oberer Steg bei  Lira Aurelio ? 

   Die Longitudinalschwingungen der Saite werden offensichtlich günstiger und mit der vollen Spannungskraft der Saite ins Rahmenholz weitergeleitet, wenn sie direkt an den Wirbel gelangen, der ja 2 - 3 cm tief im Holz eingelassen ist. Dagegen ergibt die Führung der Saite an der Wirbelseite über Metallsteg und Stegstiften nach unserer Erfahrung keine nennenswerte Verbesserung des Klanges; zumindest steht sie in keinem Verhältnis zum zusätzlichen Arbeitsaufwand. Auch das fundamentale Prinzip des Instrumentenbaus, klangfremde bzw. klangfeindliche Materialen (in diesem Fall zusätzliches Metall) womöglich zu vermeiden, spricht hier für die kostengünstigere Lösung. Auf die Stimmhaltung hat dies keinen Einfluss, dafür sind zuerst andere Faktoren zu berücksichtigen: Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen, mechanische Erschütterungen etc. (Auch CHOROI verzichtet bei allen Leiern, die im Prospekt abgebildet sind, auf Metallsteg!)   
 

Formgestalt  unserer Leiern 

   Bei Lira Aurelio suchten wir lange nach ausgewogenen Formen für unsere Leiern, um an unsere Klangideale von Leiern heranzukommen. Die Tendenz der letzten 3 Jahrzehnte etwa, den Leiern eckige, kristaline Formen bereits in der Rahmenform zu verpassen, konnten wir nach Überprüfung bald als untauglich, z.T. als bloße Modeerscheinung verwerfen: Die Instrumente verlieren an Klangtiefe und -fülle. Auch die überwiegende Kopflastigkeit (wenig Holz, viel Metall an der Stirnseite, ferner stark in die Höhe schiessende Formen) schienen uns nicht sonderlich gesund; (die Leier wird heute immer noch hauptsächlich in der Therapie und Pädagogik eingesetzt.)

 - Wir versuchten bei Lira Aurelio  vielmehr die Form dem ungestörten, durch Leimfugen nicht unterbrochenen Faserverlauf des Holzes anzupassen. Statische Erwägungen waren natürlich ebenso zu berücksichtigen. 
 
- Der Resonanzkörper steht in seiner Oberfläche in einem ausgewogenen Verhältnis zur gesamten Saitenlänge.

 
- Die Bassaiten haben genügend "Bauchraum" auf der Resonanzdecke, um ihre weiten  und behäbigeren Schwingungen zu entfalten. 
 
- Der konkav geformte Rahmenteil passt sich harmonisch der Gesamtform an.
 

                                 Keine Kompromisse mit  Klangqualität !

gediegene Handarbeit in bester Instrumentenbautradition ! 

 

   Gewölbte Resonanzdecken und Böden 

     Die Lohnkosten sind hierzulande so gering, daß wir sie allen Qualitätsanforderungen, die zusätzliche Arbeit bedeuten, leicht unterordnen können !                                

    So haben alle unsere Leier-Modelle gewölbte Decke und gewölbten  Boden, was die Klangqualität bekanntermassen entscheidend verbessert. Dies erfordert jedoch in mehrfacher Hinsicht geübte, präzise Handarbeit, die mit Maschinen allein kaum zu leisten ist. Daher finden Sie gewölbte Decken und Böden nur bei den wenigsten europäischen Leiern. Verständlich: die modernen Holzbearbeitungsmaschinen verführen zu flotten, planen Arbeitsabläufen; und die hohen Lohn- und Nebenkosten zwingen zu kostenmindernder Bauweise. Bleibt: ein schmächtiger, schaler Klang, ohne Innerlichkeit und Wärme...       

   Die Decken bestehen aus canadischer oder europäischer Tonfichte ausrecihender Docke und Stabilität.Böden bei Kleiner Sopranleier Alagarrobo, Grosse Sopranleier Nussbaum.

 - Alle unsere Leiern werden mit dem klangsteigernden, hautsympathischen Schellack behandelt: geduldige Handpolitur in matter Ausführung. 
 
-  Auch unsere Holzetuis verwöhnen wir mit Schellack. Die Etuis der Sopranleiern sind mit dem Naturstoff Kork ausgelegt.

   

 Ersatzsaiten 

   Für alle unsere Leiermodelle haben wir Saiten verwendet ganz genau gleich wie für die entsprechenden Modelle von CHOROI, Europas führender Leiermarke mit Werkstätten bzw Verkaufsstellen in vielen europíschen Ländern, auch USA und Japan.
  
Wegen der hohen Portokosten versenden wir nur komplette Saitensätze, (außer zusammen mit anderer Bestellung),  allerdings zu den für
Lira Aurelio  bekannten niedrigen Preisen! 

 

  KLANG - RESULTATE 

    Wenn Sie bedenken, dass Lira Aurelio noch als "newcomer" unter den Leierbauern gilt, so wird Sie das Klangergebnis überraschen: Kein Spieldosenklang durch überzogene Innerlichkeit und auch kein modisch spröder, eckiger, seelisch dünner Klang. (Der Kenner weiß, von welchen bekannten Leier-Marken ich spreche, deren Namen zu nennen die Höflichkeit verbietet.)  
 
Der
Lira Aurelio  - Klang von gut eingespielten und pfleglich behandelten Instrumenten zeichnet sich vielmehr aus durch: 

- ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Wärme- und Lichtelementen im Klang.
- Feinheit und Reinheit im Klang ohne dünn oder schwach im Volumen zu werden.
- vielfältige Gestaltbarkeit des Tones je nach Spieltechnik.
- breitgefächerter, horizontaler, "sozialer" Klang (im Gegensatz zu dominieren-wollendem, schneidendem Vertikalklang der bekannten Solo-Instrumente des Orchesters.)
- Gute Klangergebnisse beim Zusammenspiel meherer, auch verschiedener Leiern.
 

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     Es mag nach Unbescheidenheit aussehen, wenn wir folgendes erwähnen, was aber eine mehrfach gemachte, erstaunliche Erfahrung ist: unsere Instrumente gewinnen gewaltig an Feinheit, Reinheit und Sensibilität, wenn Sie sie pfleglich und liebevoll behandeln! Der erfahrene Leierspieler kennt das gewöhnlich, auch ist es leicht einsehbar, aber nicht alle berücksichtigen es:

- Hände waschen vor dem Leierspielen - die Saiten behalten viel länger ihren silbernen, "neuen" Klang und werden nicht so schnell stumpf -,

- Sorgfältiges einhüllen, wo möglich in eine Seidentuch, das die imponderable Aura der Leier schützt und bewahrt.

- Alle ausseren schützenden Massnahmen als Ausdruck der inneren Achtung und Dankbarkeit vor dem Instrument, das uns Klänge bescheren kann, wie sie heute durch nichts anderers an unsere nach Innerlichkeit hungernden Seele gelangen.  

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    Ich war zumal in einem Fall schlichtweg baff, was eine Kleine Sopranleier einer hiesigen Kundin nach etwa einem Jahr regelmäßigen Spiels an Klangreinheit und -Feinheit gewonnen hatte. Und eine unwahrscheinliche Sensibilität in der Ansprache war beim Spielen zu bemerken. Diese Frau hütete und pflegte aber auch ihre Leier wie einen Schatz!

(Vom Gegenteil achtsamer Behandlung liegen auch Erfahrungen vor...hm, hm, schade.)

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